Schule und Kultur an der Städtischen Sekundarschule Ahlen
Dieses Thema traf den Nerv der 30 SchülerInnen im Wahlpflicht-Kurs „Darstellen und Gestalten“ im Schuljahr 2017/18.
Zunächst einmal galt es, ein ansprechendes Stadtgedicht zu finden, es zu verstehen und szenisch zu interpretieren. Zu Kurt Tucholskys Gedicht „Augen in der Großstadt“ fanden die jungen Darsteller schnell einen emotionalen Zugang.
Worte wurden zu Bildern, Geräusche und Lärm zu einem Rhythmus und die jungen Darsteller verloren sich in der Anonymität der Großstadt.
Die ersten Probenarbeiten befassten sich mit dem Textstudium, dem zu bespielenden Bühnenraum und der Körpersprache der Schauspieler. Dann endlich kam es zur Zusammenarbeit mit dem Dozenten Daniel Schneider von der Rapschool-NRW.
Er leitete die Gruppe dazu an, Text, Sprache und Poetry in Rhythmus umzusetzen. Unter seiner Leitung wurde aus dem Tucholsky-Text die RAP-Version „Mach kein Auge“. Zu einem coolen Beat folgte ein intensives Sprechtraining. Denn im Chor verständlich und rhythmisch zu sprechen, das musste man sich hart erarbeiten.
Daniel Schneider motivierte die Schüler durch seine tolle Art. Er verstand es, sie durch die mehrstündige und disziplinierte Chorarbeit zu leiten und zu vermitteln, dass Rappen auch Dichtkunst sein kann. Das Resultat konnte sich hören lassen und hätte auch Kurt Tucholsky erfreut.
Nach weiteren Probenwochen wurde schließlich der Rap innerhalb eines Flashmobs präsentiert. Die Darsteller trugen dazu weiße Anonymus-Masken und eckten in ihrem Lauf immer wieder aneinander.
Die Großstadtsimulation im Schulgebäude verfehlte ihre Wirkung nicht:
„ Du siehst auf deinem Gang, die dich vergaßen. (…)
Du hast’s gefunden, nur für Sekunden.
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick (…)
Was war das? (…)
Es sind Augen in der Großstadt.
Mach kein Auge!“
Das Publikum, bestehend aus Lehrern und Mitschülern, war begeistert von dieser modernen Interpretation!